"Wie viel kostet SEO?" ist vermutlich die 100.000-Franken-Frage – wortwörtlich. Denn während manche Agenturen dir für 500 Franken im Monat SEO-Betreuung versprechen, verlangen andere 15.000 Franken. Beide können recht haben – oder beide liegen völlig daneben. In diesem Guide erfährst du, warum SEO-Preise so stark variieren, was du für dein Geld tatsächlich bekommst und wie du das richtige Budget für dein Unternehmen findest.
Wie viel kostet SEO? Eine ehrliche Preisübersicht für die Schweiz
SEO ist keine Standarddienstleistung wie Webhosting oder ein Software-Abo. Jede Website startet mit unterschiedlichen Voraussetzungen, jede Branche hat ihre eigene Wettbewerbsdynamik, und jedes Unternehmen verfolgt andere Ziele. Die Frage "Was kostet SEO?" ist wie die Frage "Was kostet ein Auto?" – die Spanne reicht vom Gebraucht- bis zur Luxuslimousine, und beide können für verschiedene Menschen genau das Richtige sein.
Ein lokaler Handwerksbetrieb in Zürich, der in seiner Stadt gefunden werden will, hat völlig andere Anforderungen als ein E-Commerce-Shop, der in der ganzen Schweiz oder gar international verkaufen möchte. Der Handwerker braucht vielleicht 20-30 optimierte Seiten, lokale Citations und Google Business-Optimierung. Der Online-Shop hingegen kämpft mit 5.000 Produktseiten, komplexen technischen Anforderungen und einem brutalen Wettbewerb um dieselben Keywords.
Die Komplexität deiner Website, dein Wettbewerbsumfeld, deine geografische Reichweite und dein aktueller technischer Zustand bestimmen den tatsächlichen Aufwand. Eine technisch saubere Website mit gutem Content braucht deutlich weniger Initialaufwand als eine veraltete Seite mit hunderten Crawling-Fehlern und dünnem Content. Der Unterschied kann mehrere tausend Franken pro Monat ausmachen.
Die Investitionsperspektive: Denk an ROI, nicht an Kosten
Bevor wir über Preise sprechen, lass uns die Perspektive ändern. SEO ist keine Ausgabe – es ist eine Investition in einen Vertriebskanal, der dir auch in fünf Jahren noch Kunden bringt. Im Gegensatz zu Google Ads, wo der Traffic stoppt, sobald du aufhörst zu zahlen, baut SEO langfristige organische Sichtbarkeit auf.
Stell dir vor, du investierst 2.500 Franken pro Monat in SEO. Nach 9-12 Monaten kontinuierlicher Arbeit generierst du 500 zusätzliche organische Besucher im Monat. Bei einer konservativen Conversion Rate von 2% sind das 10 neue Kunden monatlich. Wenn dein durchschnittlicher Kundenwert bei 500 Franken liegt, generierst du 5.000 Franken zusätzlichen Umsatz – jeden Monat, ohne weitere Werbekosten. Das ist ein ROI von 100%, und der Traffic wächst weiter.
Die erfolgreichsten Unternehmen, die wir betreuen, sehen nach 18-24 Monaten ROIs von 300-500%. Das schafft kein anderer Marketing-Kanal nachhaltig.
Der Schweizer SEO-Markt: Preise und Realitäten
Die gängigen Preismodelle
Drei Hauptmodelle dominieren den Markt, jedes mit seinen eigenen Vor- und Nachteilen.
- Das Stundensatz-Modell rechnet nach tatsächlich geleisteten Stunden ab. In der Schweiz liegen die Stundensätze zwischen 120 und 250 Franken, in Deutschland zwischen 80 und 200 Euro. Senior-Experten mit über zehn Jahren Erfahrung verlangen naturgemäß mehr als Junior-SEOs. Dieses Modell bietet maximale Flexibilität, macht die Gesamtkosten aber schwer planbar – ideal für einmalige Audits oder spezifische Projekte, weniger für langfristige Strategien.
- Das Retainer-Modell ist der Industriestandard für erfolgreiche SEO-Kampagnen. Du zahlst einen festen monatlichen Betrag für ein definiertes Leistungspaket. In der Schweiz beginnen Starter-Pakete bei 1.000-2.000 Franken monatlich, Growth-Pakete liegen bei 2.500-5.000 Franken, und Enterprise-Lösungen starten ab 5.000 Franken und können 15.000 Franken oder mehr erreichen. Der große Vorteil: planbare Kosten, kontinuierliche Optimierung und eine echte strategische Partnerschaft. SEO braucht Zeit und Kontinuität – und genau das liefert ein Retainer-Modell.
- Das Projektbasierte Modell eignet sich für klar abgegrenzte Projekte wie Website-Relaunches oder Markteintritte. Die Kosten für solche Projekte liegen typischerweise zwischen 5.000 und 50.000 Franken, je nach Umfang. Der Vorteil: ein festes Budget für ein klar definiertes Ergebnis. Der Nachteil: SEO ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Die meisten Unternehmen wechseln nach dem Projektabschluss zu einem Retainer-Modell.
Schweiz vs. Deutschland: Der Preisvergleich
Schweizer Agenturen sind teurer – das überrascht niemanden. Aber der Preisunterschied hat nachvollziehbare Gründe: höhere Lebenshaltungskosten, höhere Löhne, höhere Büromieten und eine generell höhere Kostenstruktur. Eine mittelgroße SEO-Kampagne kostet in der Schweiz typischerweise 30-50% mehr als in Deutschland.
| Leistungspaket | Schweiz (CHF/Monat) | Deutschland (EUR/Monat) |
|---|---|---|
| Starter (Lokales Business, 1-2 Standorte) | 1.500-2.500 | 1.000-1.800 |
| Growth (Regionales/nationales Business) | 3.000-6.000 | 2.000-4.000 |
| Enterprise (Nationale/internationale E-Commerce) | 6.000-15.000+ | 4.000-10.000+ |
Die Frage ist: Solltest du als Schweizer Unternehmen mit einer günstigeren deutschen Agentur arbeiten? Die Antwort ist differenziert. Eine deutsche Agentur kann durchaus exzellente Arbeit liefern – SEO-Grundlagen sind universal. Aber es gibt Unterschiede, die du bedenken solltest: Schweizer Agenturen verstehen den lokalen Markt, die mehrsprachigen Anforderungen (Deutsch, Französisch, Italienisch), die kulturellen Nuancen und die Schweizer Suchgewohnheiten besser. Sie kennen lokale Medien für Linkbuilding, verstehen die Wettbewerbsdynamik und wissen, wie Schweizer Unternehmen ticken.
Für rein technisches SEO oder internationales E-Commerce spielt der Standort eine kleinere Rolle. Für lokales oder nationales Business mit starkem Schweiz-Fokus ist eine Schweizer Agentur oft die bessere Wahl – auch wenn sie mehr kostet.
Was du für dein Geld tatsächlich bekommst
Das Budget bestimmt nicht nur die Quantität der Arbeit, sondern auch die strategische Tiefe und die Geschwindigkeit der Ergebnisse. Lass uns drei typische Szenarien durchgehen.
Das Starter-Paket (1.500-2.500 CHF/Monat)
Stell dir einen Zürcher Installateur vor, der sein Geschäft seit 25 Jahren führt und endlich auch online gefunden werden will. Mit einem Starter-Budget kann eine Agentur die Website technisch sauber aufsetzen, 15-20 Service- und Standortseiten optimieren, das Google Business-Profil perfektionieren und monatlich 2-3 hochwertige Blogartikel mit lokalem Bezug erstellen. Linkbuilding findet primär durch lokale Verzeichnisse und Branchenportale statt.
Die Ergebnisse nach 6-9 Monaten? Erste Seite bei Google für "Installateur Zürich" und verwandte Keywords, 100-200 zusätzliche organische Besucher pro Monat, 5-10 qualifizierte Anfragen monatlich. Für einen Handwerksbetrieb mit einem durchschnittlichen Auftragswert von 2.000-3.000 Franken rentiert sich die Investition bereits nach wenigen Monaten.
Das Growth-Paket (3.000-6.000 CHF/Monat)
Hier wird es interessant. Mit diesem Budget kannst du echte Marktanteile erobern. Ein E-Commerce-Shop für Sportartikel mit 500 Produkten kann in dieser Preisklasse erwarten: umfassendes technisches SEO mit regelmäßigen Audits und Fixes, Content-Strategie mit 8-12 hochwertigen Artikeln pro Monat, Produktseiten-Optimierung (50-100 Seiten pro Monat), strategisches Linkbuilding mit 5-10 qualitativ hochwertigen Backlinks monatlich, und detailliertes Monitoring mit monatlichen Strategy-Calls.
Die Investition zahlt sich nach 12-18 Monaten deutlich aus. Der organische Traffic vervielfacht sich, Rankings für kommerzielle Keywords verbessern sich signifikant, und die Customer Acquisition Costs sinken drastisch. Viele unserer Kunden in dieser Kategorie bauen SEO nach 18 Monaten zum wichtigsten Traffic-Kanal aus.
Das Enterprise-Paket (6.000+ CHF/Monat)
Für große E-Commerce-Plattformen, internationale Marken oder Unternehmen mit mehreren Märkten. Hier sprechen wir von 20.000+ Produktseiten, mehrsprachigen Websites, komplexen technischen Infrastrukturen und intensivem Wettbewerb. Das Budget ermöglicht ein dediziertes Team aus Senior-Experten, die sich ausschließlich um deine SEO-Strategie kümmern.
Die Ergebnisse nach 18-24 Monaten? Millionen organische Besucher jährlich, Marktführerschaft in relevanten Kategorien, und ein selbstverstärkender Effekt durch Markenbekanntheit. Bei diesem Investment-Level geht es nicht mehr darum, ob sich SEO lohnt, sondern wie schnell du skalieren kannst.
Worauf du bei der Agenturwahl achten musst
Die Red Flags: Finger weg von diesen Angeboten
- Billig-Angebote unter 500 Franken im Monat sollten bei dir alle Alarmglocken läuten lassen. Kein seriöser SEO-Experte kann zu diesem Preis qualitativ hochwertige Arbeit leisten – die Stundenkosten allein machen das unmöglich. Was du bekommst: automatisierte Reports, Massen-Linkbuilding von zweifelhaften Websites, und im schlimmsten Fall Black-Hat-Techniken, die deine Website langfristig schädigen.
- Garantierte Rankings sind ein klassisches Warnsignal. Niemand kann dir garantieren, dass du für "Versicherung Schweiz" auf Platz 1 landest – dafür gibt es zu viele Faktoren außerhalb der Kontrolle einer Agentur. Seriöse Agenturen sprechen von Zielen, Strategien und erwarteten Verbesserungen, aber nie von Garantien. Wenn dir jemand garantierte Ergebnisse verspricht, lügt er entweder oder plant riskante Methoden.
- Eine weitere Red Flag: Agenturen, die nicht transparent über ihre Methoden sprechen. Wenn du auf die Frage "Wie baut ihr Links auf?" nur vage Antworten bekommst, ist Vorsicht geboten. Seriöse Agenturen erklären dir genau, was sie tun und warum. Du musst die technischen Details nicht verstehen, aber die Agentur sollte bereit sein, dir alles zu erklären.
Die Green Flags: Darauf solltest du achten
- Seriöse Agenturen fangen mit einem einem Audit an, nicht mit Verkaufsversprechungen. Sie wollen zuerst verstehen, wo du stehst, bevor sie dir sagen, wohin du kommen kannst. Ein gründliches SEO-Audit dauert mehrere Stunden und kostet entsprechend – aber es ist die Basis für jede seriöse Strategie.
- Realistischer Zeitrahmen ist ein weiteres gutes Zeichen. Wenn dir jemand sagt "Erste Ergebnisse siehst du nach 6-9 Monaten", ist das realistisch. Wenn jemand verspricht "Top-Rankings in 6 Wochen", ist das unseriös. SEO ist ein Marathon, kein Sprint. Google braucht Zeit, um Änderungen zu crawlen, zu indexieren und zu bewerten – besonders im Zeitalter der KI-Suche.
- Transparente Reportings zeigen dir genau, was sich verbessert hat und warum. Du solltest verstehen, welche Keywords besser ranken, wie sich der Traffic entwickelt, woher die Backlinks kommen, und welche technischen Optimierungen vorgenommen wurden. Monatliche Strategy-Calls sollten Standard sein, keine Ausnahme.
- Und schließlich: Branchenerfahrung. Eine Agentur, die bereits Erfolge in deiner Branche vorweisen kann, versteht die spezifischen Herausforderungen und Chancen. Sie kennt die Keywords, die Wettbewerber, und die Content-Formate, die in deiner Branche funktionieren.
Der Budget-Sweet-Spot: Wo lohnt sich die Investition?
Es gibt ein Budget-Minimum, unter dem SEO einfach nicht funktioniert. Für die meisten Unternehmen liegt dieser Sweet Spot bei 2.000-3.000 Franken monatlich in der Schweiz. Mit diesem Budget kann eine Agentur kontinuierlich arbeiten, strategisch vorgehen, und echte Ergebnisse erzielen. Unter 1.500 Franken wird SEO zur Stückwerk-Arbeit – ein bisschen Content hier, ein paar technische Fixes da, aber keine kohärente Strategie.
Die Break-Even-Rechnung ist entscheidend: Wie viele zusätzliche Kunden brauchst du pro Monat, um die SEO-Investition zu rechtfertigen? Ein lokaler Dienstleister mit einem durchschnittlichen Auftragswert von 2.000 Franken braucht nur 1-2 zusätzliche Kunden pro Monat, um 2.500 Franken SEO-Budget zu rechtfertigen. Das ist nach 6-12 Monaten realistisch erreichbar – und danach wächst der ROI kontinuierlich weiter.
