SEO für LLMs und AI Overviews
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    SEO für LLMs und AI Overviews

    Sven Nossek5 Min. Lesezeit

    Der fundamentale Shift in der Suche ist da: Large Language Models (LLMs) und AI Overviews beantworten Fragen direkt – ohne dass User auf Websites klicken müssen. Für viele Branchen bedeutet das: Selbst Platz-1-Rankings führen nicht mehr zu Traffic.

    Die Konsequenz? SEO muss neu gedacht werden. Es geht nicht mehr primär um Rankings und Klicks, sondern um KI-Sichtbarkeit:

    • Wird deine Marke, dein Produkt, deine Expertise in AI-generierten Antworten erwähnt?
    • Werden deine Inhalte von LLMs als Quelle zitiert?

    Die 4 Säulen der LLM-Sichtbarkeit

    1. Strukturierte, semantische Content-Architektur

    Die Art, wie Maschinen Content verstehen, hat sich fundamental verändert. Während Google noch vor wenigen Jahren primär Keywords zählte und Backlinks bewertete, analysieren LLMs heute den semantischen Kontext Ihres Contents wie ein menschlicher Experte – nur präziser und in Millisekunden. Eine Website ohne klare semantische Struktur ist für AI-Modelle wie ein Buch ohne Inhaltsverzeichnis: technisch lesbar, praktisch unbrauchbar.

    LLMs crawlen und verstehen Inhalte anders als traditionelle Suchmaschinen. Sie analysieren nicht nur Keywords, sondern semantische Zusammenhänge, Entitäten und Fakten.

    Was das bedeutet:

    • Schema Markup ist Pflicht: Nutze JSON-LD für Produkte, FAQs, How-Tos, Organisationen
    • Klare Content-Hierarchie: H1-H6 sauber strukturiert, logische Informationsarchitektur
    • Entitäten definieren: Mache klar, wer du bist (Marke, Experte, Unternehmen) und wofür du stehst
    • Fakten-Dichte: LLMs bevorzugen Inhalte mit verifizierbaren Facts, Zahlen, Studien, Quellen

    Beispiel: Statt "Wir sind ein führendes Unternehmen""Seit 2015 betreuen wir 500+ Kunden mit durchschnittlich 40% Umsatzsteigerung (Quelle: interne Studie 2024)"

    2. Autorität und Vertrauenswürdigkeit (E-E-A-T für LLMs)

    LLMs haben ein fundamentales Problem: Sie können nicht zwischen Fakten und Fiktion unterscheiden – außer durch Quellenautorität. Deshalb gewichten Modelle wie GPT-4, Gemini und Claude systematisch Inhalte von etablierten, vertrauenswürdigen Quellen höher als anonyme oder ungeprüfte Informationen. Für Unternehmen bedeutet das: Ohne messbare Autorität existiert Ihr Content für AI-Systeme praktisch nicht.

    Google's E-E-A-T (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) ist jetzt relevanter denn je – weil LLMs genau diese Signale nutzen, um zu entscheiden, welche Quellen sie zitieren.

    Wie LLMs Autorität bewerten:

    • Backlinks von autoritären Domains: .edu, .gov, etablierte Medien, Fachpublikationen
    • Autor-Credentials: Ist der Autor ein erkennbarer Experte? LinkedIn-Profil, Publikationen, Auszeichnungen
    • Brand Mentions: Wie oft wird deine Marke in hochwertigen Quellen erwähnt?
    • Konsistenz: Werden deine Aussagen von anderen autoritären Quellen bestätigt?

    Beispiel: Ein Artikel über "Google Ads Strategien" hat mehr Autorität, wenn:

    • Der Autor Google Ads Zertifizierungen hat
    • Der Artikel auf Fachseiten wie Search Engine Journal verlinkt ist
    • Andere Experten den Artikel teilen/zitieren
    • Die Website selbst als Autorität im Marketing-Bereich etabliert ist

    3. Inhalte für AI-Verarbeitung optimieren

    Der Unterschied zwischen "für Menschen geschrieben" und "für AI optimiert" liegt nicht im Inhalt – sondern im Format. Traditionelle SEO-Texte waren oft für Google optimiert, aber schlecht strukturiert für maschinelles Parsen. LLMs hingegen benötigen Content, der nicht nur inhaltlich korrekt, sondern auch strukturell eindeutig und zitierfähig ist.

    LLMs bevorzugen Inhalte, die leicht zu parsen und zu zitieren sind. Das bedeutet:

    Content-Format:

    • Frage-Antwort-Struktur: FAQs, Q&A-Sections – direkt beantwortbar
    • Bullet Points & Listen: Fakten kompakt und scanbar
    • Kurze, präzise Absätze: Keine Romane, sondern klare Statements
    • Zusammenfassungen: TL;DR am Anfang oder Ende
    • Tabellen & Vergleiche: Strukturierte Daten sind Gold für LLMs

    Technische Optimierung:

    • Ladegeschwindigkeit: LLMs crawlen schneller ladende Seiten bevorzugt
    • Mobile-First: AI-Tools werden primär mobil genutzt
    • Keine Paywalls: Inhalte hinter Registrierungen werden von LLMs ignoriert
    • Clean HTML: Weniger Clutter, mehr semantisches Markup

    4. Brand-Building und Omnichannel-Präsenz

    Die größte Fehleinschätzung im modernen SEO: zu glauben, dass Ihre Website allein ausreicht. LLMs trainieren auf dem gesamten Internet – Wikipedia, Reddit, LinkedIn, Fachpublikationen, YouTube-Transkripte. Eine Marke, die nur auf ihrer eigenen Website existiert, ist für AI-Modelle eine "Single-Source-Information" und wird entsprechend skeptisch behandelt.

    Wenn LLMs Antworten generieren, greifen sie auf ein breites Spektrum an Quellen zu – nicht nur deine Website. Deshalb ist Omnichannel-Sichtbarkeit entscheidend.

    Wo du präsent sein musst:

    • Wikipedia & Wikidata: Die Wissens-Grundlage vieler LLMs
    • Reddit, Quora, Stack Overflow: User-Generated Content wird stark gewichtet
    • LinkedIn, Twitter/X: Expert Voices und Thought Leadership
    • YouTube, Podcasts: Video/Audio-Transkripte werden von LLMs analysiert
    • Fachpublikationen & PR: Erwähnungen in Medien = Autorität

    Beispiel: Wenn jemand "Beste Google Ads Agentur Deutschland" fragt:

    • LLM checkt: Wird UnitedAds auf Vergleichsseiten erwähnt?
    • Gibt es Reddit-Threads, die UnitedAds empfehlen?
    • Wird UnitedAds in Fachartikeln zitiert?
    • Hat UnitedAds LinkedIn Thought Leadership Content?

    → Je mehr "Signals" aus verschiedenen Quellen, desto höher die Chance auf eine Erwähnung in der AI-Antwort.

    Was passiert mit dem Organic Traffic?

    Klare Antwort: Er sinkt. Google AI Overviews und ChatGPT beantworten viele Fragen direkt – Zero-Click-Search wird zur Norm.

    Aber: Das bedeutet nicht das Ende von SEO. Es bedeutet Evolution.

    Die neue Logik:

    • Awareness Stage: User stellt Frage → AI gibt Antwort → Deine Marke wird erwähnt
    • Consideration Stage: User sucht gezielt nach dir → Klick auf deine Website
    • Conversion: User kommt mit Vorwissen (aus AI) → höhere Conversion-Rate

    Das Ergebnis: Weniger Traffic, aber qualitativ besserer Traffic. User, die kommen, wissen bereits, wer du bist und was du kannst.

    Fazit: Von SEO zu GEO (Generative Engine Optimization)

    Die Zukunft der Suche ist nicht "Ranking auf Platz 1", sondern "Erwähnt werden in AI-Antworten".

    Die neue SEO-Strategie:

    • Content für LLMs optimieren: Strukturiert, semantisch, faktenbasiert
    • Autorität aufbauen: E-E-A-T-Signale maximieren, Backlinks von autoritären Quellen
    • Omnichannel-Präsenz: Wikipedia, Reddit, LinkedIn, PR – überall sichtbar sein
    • Brand-Building: Nicht nur Rankings, sondern Brand Mentions und Zitierungen tracken

    Die KPIs der Zukunft:

    • Wie oft wird deine Marke in AI-Antworten erwähnt?
    • Wie viele Zitierungen bekommst du in ChatGPT, Perplexity, Google AI Overviews?
    • Wie hoch ist deine "AI Visibility"?

    SEO ist nicht tot – es hat sich nur verwandelt. Wer jetzt adaptiert, sichert sich Sichtbarkeit in der AI-Ära.

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